Anlässlich des 100jährigen Bestehens der Weltpfadfinderbewegung veranstaltete der Pfadfinderstamm Silberreiher vom 25. bis 29. Mai 2007 ein Schaulager in der Eberbacher Au. Die schwarzen Pfadfinderzelte, welche das diesjährige Pfingstlager formierten, waren bereits von der anderen Neckarseite gut zu erkennen.
Die teilnehmenden Kindern wurden nach ihrer Ankunft zunächst in die Lagergeschichte eingeführt. Eine zufällig vorbeikommende Professorin benötigte Hilfe beim Bau ihrer neuen Zeitmaschine. Mit der Unterstützung der Kinder konnte die erste Zeitreise durchgeführt werden und die Gruppe landete im Jahr 2107. Dort wurden sie von zwei Robotern empfangen, die ihnen bei den Vorbereitungen für die Weiterreise am nächsten Tag halfen. Dieses Mal gelang der Zeitsprung in das Gründungsjahr der Pfadfinderei. Die Kinder wurden im Jahr 1907 vom Gründer der Pfadfinderbewegung, Sir Robert Baden-Powell, begrüßt und begleitet. Mit viel Spaß und Spannung wurden die nächsten Tage verlebt. Das aufkommende schlechte Wetter stellte das Programmteam um Sandra und Marlen Kreß sowie Sandra Agaddor vor neue Herausforderungen, die allerdings gut gemeistert wurden. Für die Nacht von Samstag auf Sonntag hatten die Silberreiher interessierte Kinder zu einer Schnupperübernachtung eingeladen. Die Teilnehmer verbrachten einen ganzen Tag mit den anderen Kindern auf dem Zeltplatz und waren begeistert von der Lageratmosphäre.
Der Sonntag war im Vorfeld als Öffentlichkeits-Tag beworben worden. Zahlreiche neue und bekannte Gesichter fanden den Weg in die Eberbacher Au und schauten sich interessiert auf dem Lager um. Ein großes Lagertor am Lagereingang hatte viele Interessierte zusätzlich neugierig gemacht. In einer Jurte, einem großen Rundzelt in traditionellem schwarz, war eine kleine Fotoausstellung zu sehen. Diese und der angeschlossene Sinnespfad wurden von Stammesführer Daniel Grab und Alessandro Silvestri betreut. Die Besucher genossen den kurzen Ausflug in die Welt der Pfadfinder und konnten sich im Anschluss an einem Verpflegungsstand mit Würstchen, Steaks und Getränken sowie später mit Kaffee und Kuchen versorgen. Der Leiter der Lagerküche, Dimitri Münch, wurde tatkräftig von zwei Jung-Rovern und einigen Passiven unterstützt. Das Mittagessen für die Lagerteilnehmer wurde aus Nostalgiegründen an diesem Tag über einem offenen Holzfeuer zubereitet. Einige Ausflügler vom benachbarten Radweg konnten so ebenfalls angezogen werden.

In der Nacht von Sonntag auf Montag hatte die Stammesführung noch etwas ganz besonderes vorbereitet. Nachdem alle Kinder im Bett waren, trafen sich sie Leiter des Stammes etwas entfernt vom Lager und verliehen Jonatan Cimbal sein Ranger/Rover-Abzeichen. Rover kann man bei den Silberreihern mit 15 oder 16 Jahren werden, wenn man zuvor in der Pfadfinderstufe war und die Stammesführung den Anwärter für reif genug hält. Jonatan war sichtlich überrascht über die Zeremonie und freute sich über die ihm zu Teil werdende Ehre in den Kreis der Rover aufgenommen worden zu sein.

Das Ende des Lagers wurde von kräftigen Regenschauern überschattet, die den Abbau unter der Leitung von den Bereichsverantwortlichen für Lagertechnik, Christoph Haaf und Sven Münch, erheblich erschwerte. Alle Zelte mussten nass abgebaut und in diesem Zustand in das Stammesheim der Silberreiher in der Güterbahnhofstraße gebracht werden. Dort trocknen noch heute Zeltplanen und warten auf ihre anschließende Säuberung durch die Gruppenleiter.

Die nächste Aktion zum 100jährigen Bestehen der Pfadfinderei wird das Landesjamboree in Bruchsal sein. Zu diesem Lager treffen sich zu Beginn der Sommerferien 5.000 bis 6.000 Teilnehmer aller Pfadfinderverbände aus ganz Baden-Württemberg, um gemeinsam dieses Jubiläum zu feiern und sich auf ihre pfadfinderischen Wurzeln zu besinnen.

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