Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder

Pfadfinderstamm Silberreiher 1949 Eberbach e.V.

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Autor: stimmo

Bootsbauer auf Spurensuche

Die Pfadfinder im BdP-Stamm „Silberreiher“ blicken mit Stolz auf ihr Gründungsjahr 1949 zurück und sind damit der älteste eigenständige Jugendverein in Eberbach. Die vor einem Jahr mit dem Kirchbootbau neu entstandene Bootsbauer-Sippe um Klaus Bruchmann (stimmo) machte sich deshalb am vierten Adventswochenende auf die Spurensuche. Es ging zur Burg Dauchstein, zwischen Binau-Bahnhof und Binau-Dorf am rechten Neckarufer gelegen. In dieser Burgruine beschlossen damals sieben Jungen zwischen zwölf und sechzehn Jahren aus Eberbach einen Jungenbund zu gründen und zu den Pfadfindern zu gehen.

Die Burg ist heute in Privatbesitz der Familie Jawureck und nicht mehr frei zugänglich. Die acht Bootsbauer-Jungen wollten aber mehr über die Burg und die Anfänge der Silberreiher erfahren und haben sich kurzerhand bei den neuen Besitzern zum Adventskaffee mit Kakao und Christstollen eingeladen. Frau Cosima Jawureck erzählte aus der Burggeschichte, die bis zum Landschad von Steinach und den Herren von Hunoltstein ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Davor soll die Burg als Zollburg für die Neckar-Schifffahrt gedient haben. Nach der Überlieferung soll das Eintreiben der Maut mit Hilfe einer über den Neckar gespannten Kette erfolgt sein, die erst abgesenkt (gedaucht) wurde, nachdem das geforderte Geld bezahlt war.

Von der Burganlage ist im Wesentlichen nur noch der 20 Meter hohe Wohnturm vorhanden, der von den neuen Besitzern liebevoll renoviert wurde und als Sommer-Residenz benutzt wird. Im Turm gibt es zwei übereinander liegende Räume von ca. 4 x 4 m, die mit einem engen und recht niederen Treppengang in der Außenmauer verbunden sind.

Der Eingang liegt auf halber Turmhöhe und kann jetzt mit einer hölzernen Treppe erreicht werden. „Damals, wenn wir Silberreiher in die Burg wollten, sind wir außen an den Efeuranken hochgeklettert“, berichtete Gerd Teßmer, den die Bootsbauer als Zeitzeuge ebenfalls zum Adventskaffee eingeladen hatten. „Und wer bei uns dabei sein wollte, der musste eine Mutprobe bestehen und wurde in das rund acht Meter tiefe Turmverließ abgeseilt“, erzählte Teßmer weiter. Gerd Teßmer gehörte vor 50 Jahren bei den Silberreihern zur Sippe „Wikinger“ unter Stammführer Dieter Bürger, die die Burg praktisch annektiert hatten und hier öfters hausten. Ab 1969 übernahm dann Teßmer selbst die Stammesführung und organisierte die legendär gewordene Auslands-Großfahrt zu den Middleton-on-Sea Scouts nach England. Und es gibt noch Spuren auf der Burg Dauchstein. So findet sich im oberen Stockwerk des Turms der in Stein gehauene Schriftzug „Wikinger“ an der Decke und im Türsturz zum unteren Kaminzimmer hat sich eine spätere Sippe „Sperber“ mit Hammer und Meißel verewigt.

Da die Bootsbauer nicht in dem Turmgemäuer nächtigen konnten, verabschiedeten sie sich mit einigen Fahrtenliedern und zogen weiter zum Selbacher Hof hinter Mosbach. In einem leer stehenden Bauernhaus wurde in der Küche im alten Herd ein Feuer angezündet und alsbald kochte der abendliche Festschmaus. Die Jungen kochten Coque aux wine mit Rotkraut und Semmelknödel, anschließend Vanillepudding. Schließlich galt es die Wintersonnenwende zu feiern. Die mitgebrachten Kerzen erhellten feierlich den Raum und beim obligatorischen Pfadfinder-Trank „Tschai“, versüßt mit Weihnachtsgebäck, wurde mit verteilten Rollen die Geschichte vom „Kleinen Prinzen“ des französischen Dichters Antoine de Saint-Exupéry gelesen. Es wurde Mitternacht, bis dann die Letzten in die wärmenden Schlafsäcke krochen.

Am anderen Morgen, nach dem Frühstück mit Reibekuchen und Kakao, wurden dann wieder die Rucksäcke gepackt und es ging weiter, Richtung Neckarsulm. Im Erlebnisbad Aquatoll fand dann die Fahrt ihren Abschluss, bevor es dann wieder zurück nach Hause ging.

Der Wohnturm der Burg Dauchstein, heute in Privatbesitz.
Gerd Tessmer schildert den Bootsbauern als Zeitzeuge von damals.
Die neuen „Bootbauer“ dürfen noch kein Halstuch tragen.

Bootsbauer schmieden Klingen für Fahrtenmesser

Das Fahrtenmesser, der Stolz jedes Buben, kann zum wichtigsten Werkzeug eines Pfadfinders werden. Es wird zum Fingernägel-Saubermachen, über Kochen, Schnitzen, Basteln und Bauen zu fast allem verwendet. Auch zu missbräuchlichen Anwendungen, wie Schraubendrehen, Büchsenöffnen und Feuerschüren. Nur zum Rasieren und zum Schlichten von Streitigkeiten ist es weniger geeignet.
Gute Messer sind teuer, also Selbermachen, beschließen die Jungen der neu gegründeten Bootsbauer-Sippe im Pfadfinderstamm Silberreiher. Die Sippe hat noch keinen richtigen Namen, da aber dort seit einem Jahr an einem Kirchboot gebaut wird, nennen die anderen Pfadfinder sie einfach die Eberbacher Bootsbauer.
Und so zogen die Bootsbauer am vergangenen Wochenende zum Handwerkerhof hinter Mosbach. Der Handwerkerhof, ein ehemaliges Bauerngehöft, wurde vor einigen Jahren von verschiedenen Pfadfinder- und Wandervogelgruppen gemeinsam erworben und in ehrenamtlicher Arbeit zu einer Jugendbegegnungsstätte ausgebaut. Für dieses Engagement wurde dem Trägerkreis des Hofes im Januar 2009 der 2. Preis beim Ehrenamtwettbewerb des Landes von Ministerpräsident Günter Oettinger verliehen. Inzwischen gibt es dort Werkstätten zum Schreinern, Schlossern, Töpfern, Nähen und Drucken.
Ganz begeistert waren die Bootsbauer dort von der Schmiede mit der Doppelesse und den drei Ambossen. Hier konnten dann unter Anleitung von Klaus Bruchmann, dem als Junge von seinem Großvater in der Familienschmiede der Umgang mit glühendem Stahl und Amboss beigebracht worden war, die Klingen für die Fahrtenmesser geschmiedet werden. Dazu musste der hochwertige Kohlenstoffstahl auf über 1.000 Grad Celsius im Feuer erhitzt werden, bevor er mit Vorschlaghammer und Bello in ungefähre Form geschlagen werden konnte. Danach wieder Weichglühen und in einem Eimer mit Quarzsand langsam Abkühlen lassen, damit die Klingen zur Messerform gefeilt und geschliffen werden konnten. Als Vorlage für die Messerform hatten sich die Silberreiher-Bootsbauer ein norwegisches Seemannsmesser, ein sogenanntes Takelmesser, ausgesucht.
Natürlich wird so ein Messer nicht an einem Wochenende fertig. Jeder muss nun zu hause die Hammerdellen und Schleifkratzer mit Korundschmirgel-Papier aus der Klinge wegschleifen. Das ist mühsam und dauert. Dann geht es demnächst noch mal zurück in die Schmiede, die Klingen werden wieder glühend gemacht und anschließend im Salzwasserbad abgeschreckt. Das ist notwendig, damit die Klingen nach dem Fertigschleifen hart bleiben und nicht so schnell stumpf werden.
Nach dem Polieren kann sich dann jeder seinen persönlichen Holzgriff zum Messer anfertigen, Holzreste verschiedener Edelhölzer finden sich beim Kirchbootbau in der Bootsbauer-Werkstatt.

Iwa, husky, stimmo und der lange Jan beim Klingenschmieden

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    Email: konrad@silberreiher.de